Lindners Fracking-Pläne stoppen!

FDP-Chef Lindner wollte Fracking in Deutschland erlauben. Dabei kann das Verfahren unser Grundwasser vergiften – und schadet dem Klima massiv. Über 215.000 Menschen haben sich mit Campact eingesetzt und von der Ampel-Regierung gefordert: Fracking muss verboten bleiben!

Eine Grafik, auf der ein Fracking-Bohrturm zu sehen ist – der Boden drumherum hat Risse, aus denen giftgrüne Gase austreten

Mitten in der Energiekrise 2022 schienen Finanzminister Christian Lindner und der FDP jedes Mittel recht. Nicht etwa, um die Krise als Anlass für Investitionen in erneuerbare Energien zu nehmen und unsere Versorgung krisenfest zu machen. Sondern, um längst vergangene Klima-Killer wie Fracking wieder herauf zu beschwören. 

Fracking seit 2017 verboten

Im November 2022 konnte die FDP über Wochen die Debatte um die Gasversorgung für sich beanspruchen und für Fracking werben. Dabei ist die Methode zur Gasförderung aus gutem Grund seit 2017 verboten – ein Erfolg, den auch wir als Bürgerbewegung erstritten haben. Schon seit 2012 setzt sich Campact beständig für das Fracking-Verbot ein.

Über 215.000 Bürger*innen fordern: Das Fracking-Verbot muss bleiben!

Auch diesmal ließen wir die FDP nicht mit ihren Plänen durchkommen. Innerhalb kürzester Zeit stellten sich über 215.000 Bürger*innen hinter unseren Appell an Lindner und machten ihm klar: Das Fracking-Verbot in Deutschland muss bleiben! Gemeinsam haben wir einen starken Gegenpol gegen die Fracking-Fantasien der FDP gebildet und konnten so das Verbot aufrechterhalten.

5-Minuten-Info

Fracking (Hydraulic Fracturing) ist ein Verfahren zur Förderung von Erdgas und seltener auch Erdöl. Dabei wird ein Chemikalien-Gemisch in den Boden gepumpt, um Gestein aufzubrechen und so Gas oder Öl gewinnen zu können. Man unterscheidet zwischen zwei Arten von Fracking. Konventionelles Fracking wird unterstützend bei der Förderung von Gas angewandt, das in natürlichen Hohlräumen in Sandstein lagert. Unkonventionelles Fracking ist eine Methode, um Gas zu fördern, das fest in Gestein gebunden ist und nur durch hydraulisches Aufbrechen gewonnen werden kann. 

Nach langen Kämpfen der Umweltbewegung gibt es seit 2017 gesetzliche Regelungen zu Fracking in Deutschland. Konventionelles Fracking ist weiterhin erlaubt, allerdings nicht in Schutzgebieten und an Orten, die für die Trinkwasserversorgung wichtig sind. Das gefährlichere, unkonventionelle Fracking ist seit 2017 verboten.

Beim unkonventionellen Fracking muss das gebundene Gas aus dem Stein gelöst werden. Dafür sind mehr Bohrungen nötig und es müssen mehr Chemikalien verwendet werden als beim konventionellen Fracking. Außerdem wird unkonventionelles Fracking in oberen Gesteinsschichten angewandt. Dadurch ist das Grundwasser und unsere Trinkwasserversorgung gefährdet. Für den Prozess selbst werden große Wassermengen verbraucht – das droht Konflikte um die knapper werdende Ressource Wasser zu verschärfen.

Auch fürs Klima ist Fracking gefährlich, denn beim Bohren tritt Methan aus. Das macht das geförderte Gas in der Bilanz so klimaschädlich wie Kohle. Und sogar Erdbeben werden durch Fracking wahrscheinlicher: Durch den Druck und die Risse im Gestein können Erdstöße ausgelöst werden.

Inmitten der Energiekrise will FPD-Chef Christian Lindner unkonventionelles Fracking in Deutschland jetzt doch erlauben. Dabei würde das aktuell gar nicht helfen: Das Gas aus unkonventionellem Fracking wäre erst in einigen Jahren förderbar. Zudem schadet das Verfahren Klima und Umwelt massiv – und treibt uns noch weiter in die Abhängigkeit von fossilem Gas und Öl. Um langfristig krisenfest und unabhängig zu sein, muss die Regierung jetzt den Ausbau von erneuerbaren Energien beschleunigen, statt in fossile Infrastruktur zu investieren. 

Schließe Dich uns an

Aktuelle Beiträge zum Thema Klima im Blog

Blog 19.04.2024 Fridays for Future Berlin Und jetzt? Was wirklich hilft! Ein aufgeweichtes Klimaschutzgesetz, die starke AfD, globale Hitzerekorde: Gar nicht so einfach, da nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Ohnmacht ist gerade fehl am Platz – schon in 50 Tagen gibt es die Chance, bei der Europawahl richtig was zu bewegen. Mehr im Blog lesen Blog 16.04.2024 Christoph Bautz Klimaschutz nach dem Zufallsprinzip Ein neuer Klima-Bericht ist veröffentlicht. Was viele ahnten, bewahrheitet sich: Deutschlands Verkehrssektor ist eine klimapolitische Katastrophe. Einmal mehr zeigt sich, wie die Verkehrswende vom zuständigen Verkehrsminister verschlafen wurde. Anstatt Lösungen zu präsentieren, wird kurzerhand das gesamte Klimaschutzgesetz aufgeweicht. Das rettet zwar Wissing vor der Ausführung seiner Hausaufgaben, hilft aber kein bisschen dem Klima. Mehr im Blog lesen Blog 25.03.2024 Campact-Team Montagslächeln: World Cinema Jeden Montagmorgen laden wir Dich im Campact-Blog mit einer aktuellen Karikatur zum Nachdenken ein. Thema heute: Die Krisen dieser Welt und wie wir mit ihnen umgehen können. Mehr im Blog lesen

Kampagnenpartner

Logo Kampagnenpartner NABU Logo des WWF WeAct entdecken
Campact ist eine Kampagnen-Organisation, mit der über 3 Millionen Menschen entschlossen für progressive Politik eintreten und unsere Demokratie verteidigen. Wenn wichtige politische Entscheidungen anstehen, starten wir Kampagnen - digital und auf der Straße. Wir schmieden breite Bündnisse und mobilisieren eine starke Bewegung für die gemeinsame Sache. NewsletterHilfe und FAQKontaktDatenschutzImpressumCookie Einstellungen