Kein Gütesiegel für Bären-Vertreibung!
Diese Kampagne ist beendet. Lesen Sie hier, wie der FSC auf den Appell mit über 240.000 Unterschriften reagiert hat. Ein herzlicher Dank an alle Unterstützer*innen!
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Das Siegel des Forest Stewardship Council (FSC) soll Verbrauchern Orientierung beim Kauf von Holz oder Holzprodukten (wie z. B. Möbel, Pellets oder Papier) geben. Das Holz mit diesem Siegel soll aus „vorbildlich bewirtschafteten Wäldern” kommen, also aus besonders nachhaltiger Holzwirtschaft, die den Waldbestand schützt. Das FSC hat dazu eine Reihe von Kriterien aufgestellt, zu denen neben dem Erhalt der Artenvielfalt und eines intakten Ökosystems auch Sozial- und Arbeitsstandards gehören.
Die Schweighofer Gruppe hat in Rumänien gegen eine ganze Reihe der FSC-Standards wie auch gegen geltendes Recht verstoßen. Ein umfassender Bericht der Environmental Investigation Agency (eia) und ein unabhängiger Bericht des FSC kommen beide zu dem Schluss, dass Schweighofer wissentlich Holz aus illegalen Rodungen verarbeitet und sogar Bonuszahlungen für Lieferanten anbietet, die über die erlaubten Mengen hinaus illegal Holz schlagen und verkaufen. Der Verlust des Siegels würde Schweighofer empfindlich treffen, viele Abnehmer/innen würden so abgeschreckt. Sinkende Nachfrage würde die Wälder entlasten – und Schweighofer wirksam unter Druck setzen, seine Geschäftspraktiken zu ändern.
Der FSC hat der Schweighofer Gruppe bisher nur eine Bewährungsfrist gesetzt und Verbesserungen verlangt. So will er dem Unternehmen ermöglichen, problematische Geschäftspraktiken einzustellen und im Verbund des FSC zu verbleiben. Das Problem: Schweighofer kann auf Zeit spielen und solange das Siegel weiterführen. Um uns Verbraucher/innen Sicherheit beim Kauf von Produkten zu bieten, müsste das Siegel umgehend aberkannt werden. Der Konzern sollte das Siegel erst wieder führen können, wenn er Schadensersatz geleistet hat und vollständig den Nachhaltigkeits-Richtlinien des FSC genügt.
Illegale Abholzung zerstört in Rumänien Europas letzte unberührte Wälder, die vielen Tieren als Lebensraum dienen. Auch Europas größte Braunbärpopulation ist in den rumänischen Wäldern zu Hause. Werden die scheuen Tiere aus ihrem Lebensraum vertrieben, müssen sie verstärkt in die Täler und Dörfer fliehen, wo sie im Abfall nach Nahrung suchen oder Nutztiere reißen. Die Folge: erhöhte Abschussquoten und Jagd auf Bären. 2016 wurden 550 Bären zum Abschuss freigegeben – ein Zehntel des gesamten Bestandes.
Zahlreiche Beamte sind in Rumänien in das illegale Geschäft mit der Abholzung verstrickt. Obwohl die Zivilgesellschaft seit geraumer Zeit auf einen besseren Schutz der Wälder drängt, bleibt die Regierung wirksame Maßnahmen schuldig. Zwar wurden 2014 über ein neu eingerichtetes System in den ersten sechs Monaten über 2000 illegale Holztransporte gemeldet, aber die Behörden ermittelten nur in einem einzigen Fall. Und als ein Gesetz die Holzmenge, die eine einzelne Firma verarbeiten darf, gesetzlich begrenzen sollte, drohte Schweighofer gar mit Folgen für die Handelsbeziehungen zu Österreich – die Regierung ruderte zurück. Rumänische Aktivisten setzen ihre Hoffnungen deshalb in den FSC und die Macht der europäischen Verbraucher.
Die Holzindustrie Schweighofer ist eng in illegale Rodungen in Rumänien verstrickt – und nimmt dabei die Vertreibung geschützter Braunbären mutwillig in Kauf. Diese Vorwürfe sind hinlänglich belegt: