Corona-Zuschuss fürs Klinikpersonal

In der Pandemie leistete das Klinikpersonal Übermenschliches. Für Campact und über 300.000 Unterstützer*innen war klar: Das Klinikpersonal verdient einen Krisenzuschlag. Lies hier, wie wir das gemeinsam erreicht haben.

Klinikpersonal: Sie verdienen mehr

Lange Schichten, zu wenig Schutzausrüstung und die ständige Angst vor Ansteckung: In­ der Ccorona-Pandemie ­leistet ­das Klinikpersonal­ Übermenschliches.­ Dabei waren viele Krankenhäuser schon vorher unterbesetzt – mit steigenden Corona-Infektionen wurde die Lage der Pflegekräfte und Ärzt*innen dramatisch. Für uns war klar: Das Klinikpersonal verdient mehr als ein Dankeschön, nämlich einen monatlichen­ Zuschlag ­für­ den­ harten­ Krisen-Job.

Über 301.000 Menschen stellten sich mit einem Campact-Appell hinter die Gesundheitsarbeiter*innen. Unsere Forderung platzierten wir dann mit einer großen Anzeige in der FAZ. Unübersehbar, auch für Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Der zierte sich erst monatelang – dann zahlte die Bundesregierung doch eine Gefahrenzulage von 1.000 Euro. Doch der Topf für den Zuschlag war schnell leer; viele Mitarbeiter*innen bekamen nichts. Den zweiten Zuschuss über 1.500 Euro sollen endlich alle erhalten. Eine Verbesserung, die wir durch den monatelangen Einsatz für das Klinikpersonal ermöglichen konnten.

Mit einer Anzeige in der FAZ setzte sich Campact für den Gehaltszuschlag fürs Klinikpersonal ein.

Blog 26. Februar 2021 Erfolg: Corona-Zuschuss fürs Klinikpersonal Die Arbeit in Krankenhäusern ist hart. Nach monatelangem Protest erhält das Klinikpersonal ein Dankeschön – einen Gehaltszuschlag. Ein erster Erfolg. Jetzt brauchen wir langfristige Verbesserungen. Mehr erfahren

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5-Minuten-Info: Darum ging es beim Klinikpersonal

Das Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht die Virus-Infektionskrankheit Covid-19, die durch Tröpfcheninfektion – also zum Beispiel Husten oder Niesen – übertragen wird. Das Virus ist neu und deshalb so gefährlich, weil es bei schweren Verläufen zu Lungenentzündungen führt und sogar tödlichen enden kann. Die Sterblichkeitsrate unterscheidet sich derzeit stark zwischen verschiedenen Ländern. Da das Virus neu ist, gibt es im Unterschied zur saisonalen Grippe keine Grundimmunität in der Bevölkerung. Deshalb infizieren sich mehr Menschen und es kommt häufiger zu schweren Verläufen der Krankheit. Treten diese zeitlich gehäuft auf, drohen sie das Gesundheitssystem zu überlasten – in der Konsequenz können nicht mehr alle Patient*innen versorgt werden. 

Besonders wichtig für die Bewältigung der Krankheit ist, dass sich die Infektionen über einen möglichst langen Zeitraum verteilen. In Deutschland gibt es grundsätzlich eine hohe Dichte an Krankenhausbetten, Betten auf Intensivstationen und Beatmungsgeräten, die bei schweren Verläufen der Krankheit besonders wichtig werden. „Was uns mehr Sorgen macht als die apparative Ausstattung, ist das Personal“, sagt jedoch Michael Pfeifer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin. Auf den Intensivstationen würden Ärzt*innen und Pfleger*innen knapp. Es sei deshalb besonders wichtig, das Klinikpersonal so gut es geht vor Infektionen zu schützen und zu entlasten.

Zu Beginn der Pandemie wurden in Italien frühe Fälle von Corona-Infektionen nicht erkannt, die Patient*innen wurden deshalb nicht isoliert. Dadurch konnte sich das Virus weiter im Land ausbreiten. Viele Krankheitsfälle mit schwerem Verlauf überforderten das Gesundheitssystem: Insbesondere in einigen Provinzen in Norditalien sind die Krankenhäuser überfüllt, zahlreiche Patient*innen konnten nicht mehr versorgt werden und hatten keinen Zugang zu einem Beatmungsgerät. Zwischenzeitlich war Italien mit über 6.000 tödlichen Verläufen das Land mit den meisten Todesfällen durch das Corona-Virus weltweit. Aus den schrecklichen Entwicklungen in Italien können wir lernen, wie wichtig die Isolation von Krankheitsfällen ist. Außerdem zeigt die Situation, wie wichtig es ist, die Verbreitung der Infektionen so zu verlangsamen, dass das Gesundheitssystem Schritt halten kann.

Auszubildende Krankenpfleger*innen im öffentlichen Dienst erhalten in ihren Lehrjahren einen Lohn zwischen 1.010 und 1.173 Euro brutto. Ausgebildete Krankenpfleger*innen verdienen im Bundesdurchschnitt 2.370 Euro brutto. Die tatsächliche Höhe des Gehalts hängt jedoch maßgeblich vom Bundesland ab, in dem sie arbeiten – der Unterschied kann bis zu 1.000 Euro betragen. Entscheidend ist auch, ob das Krankenhaus privat oder kommunal betrieben wird: In privaten Kliniken verdient das Pflegepersonal rund 10 Prozent weniger.

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