Milliarden schaufeln für Diesel-Betrüger

Merkel sitzt in einem VW, dahinter Plakat mit Aufschrift. Diesel-Skandal: Wer betrügt, muss zahlen

Campact und VCD demonstrieren vor Kabinettsklausur

Meseberg/Berlin, 10. April 2018. Zu Beginn der Kabinettsklausur im Schloss Meseberg protestierten die Bürgerbewegung Campact und der ökologische Verkehrsclub VCD gegen eine Diesel-Nachrüstung auf Kosten der Steuerzahler. Vor dem Schloss erwartete eine übergroße Kanzlerin Merkel aus Pappmaché die Mitglieder des Kabinetts. Eine als solche verkleidete Aktivistin schaufelte symbolisch Milliarden an Steuergeldern in einen bereits bis unters Dach mit Geld gefüllten VW-Diesel. Die Bundesregierung will auf ihrer Klausur unter anderem über die Nachrüstung schmutziger Diesel beraten. Am Wochenende war bekannt geworden, dass sie dafür auch Steuergelder einsetzen will. VCD und Campact sowie 250.000 Unterzeichner fordern in einem Online-Appell die Hardware-Nachrüstung schmutziger Diesel auf Kosten der Autohersteller.

VW-Cabrio mit Geld gefüllt

Michael Müller-Görnert, VCD-Verkehrsexperte: „In Meseberg müssen Kanzlerin Merkel und Verkehrsminister Scheuer die Verursacher des Abgasskandals endlich zur Verantwortung ziehen. Um die Menschen wirklich vor den Gesundheitsgefahren durch Stickoxide zu schützen, müssen alle schmutzigen Euro 5- und Euro 6-Diesel auf Kosten der Autohersteller nachgerüstet werden. Die Nachrüstung mit einem Stickoxid-Kat ist technisch machbar und wirtschaftlich vertretbar. Es ist inakzeptabel, wenn die vom Abgasskandal Betroffenen auch noch für die Verfehlungen der Autohersteller zahlen sollen. Hier muss die Bundesregierung endlich klare Kante zeigen.“

Kein Steuergeld für Autokonzerne

Luise Neumann-Cosel von Campact: „Es ist ein Unding, dass auch nur eine Sekunde daran gedacht wird, Diesel auf Kosten der Steuerzahler nachzurüsten. VW, Daimler und Co. haben ihre Kunden über Jahre betrogen, sind für die vergiftete Luft in den Städten verantwortlich und fahren gleichzeitig Milliardengewinne ein. Die Hardware-Nachrüstung muss kommen – zu 100 Prozent auf Kosten der Autoindustrie. Wer betrügt, muss zahlen. Alles andere wäre eine hanebüchene Ungerechtigkeit.“

Wer betrügt – muss zahlen

Laut Schätzungen sind für die Hardware-Nachrüstung schmutziger Diesel in Deutschland rund zehn Milliarden Euro nötig. Allein der VW-Konzern hat letztes Jahr 11,4 Milliarden Euro Gewinn gemacht, Daimler elf Milliarden Euro. Das Geld wäre da. Kein Arbeitsplatz wäre gefährdet, lediglich die Dividende fiele für ein oder zwei Jahre geringer aus.

Achtung Redaktionen:
Fotos der Aktion 
Online-Appell von Campact und VCD

Pressekontakte
Almut Gaude, VCD-Pressesprecherin, Tel.: 0171-6052409, presse@vcd.org
Olga Perov, Pressestelle Campact e.V., presse@campact.de, Tel.: 04231 957 490 (auch mobil)

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