Konzerne wie Monsanto/Bayer, Syngenta oder ENZA melden immer mehr Patente auf Saatgut an und bilden so schrittweise ein Monopol über unsere Ernährung.
Bereits jetzt kontrollieren fünf Konzerne 95 Prozent des Marktes beim Saatgut für Gemüse. Daneben profitieren aber auch andere Institutionen und Personen an dem Geschäft mit Patenten: insbesondere Patentanwält/innen, Beratungsfirmen und nicht zuletzt das Europäische Patentamt selbst, das an den Patentvergaben direkt verdient.
Auf der anderen Seite verlieren bei der Patentvergabe Züchter/innen, Landwirt/innen, Lebensmittelunternehmen und Verbraucher/innen. Patente auf Pflanzen und Tiere fördern die Marktkonzentration und bringen Landwirt/innen in immer stärkere Abhängigkeit von den großen Konzernen.
ENZA missbraucht das Patentrecht besonders systematisch, indem der Konzern die Verwendung des patentierten Saatguts in seinen Verkaufs- und Lieferbedingungen auf nur eine Anbausaison einschränkt. Jeglicher Tausch, jegliche Wiederverwendung, Forschung oder weitere Züchtung ist verboten. Wer Saatgut erwirbt, muss diese Bedingungen unterschreiben und ist damit automatisch in deren Patente-Falle gefangen. Andere Agrarkonzerne machen es ähnlich.
Der fortschreitende Konzentrationsprozess in der Züchtung verhindert echten Wettbewerb und gibt wenigen Konzernen die Macht, darüber zu entscheiden, was auf dem Acker angebaut wird, was wir essen und welchen Preis wir dafür bezahlen. Unsere Nahrungsmittelvielfalt geht zurück und die Preise steigen. Dadurch ist auch die weltweite Ernährungssicherheit gefährdet. Globale Hungerkrisen könnten zunehmen und immer mehr Menschen ihre Lebensgrundlage verlieren.