WeAct: Leben retten im toten Winkel – 40 Petitionen bundesweit

Friedrichshafen/Bremen, 11. November 2020. Auf den Tag genau vor sechs Jahren hat ein LKW ohne Abbiege-Assistent Tanja Geßlers Tochter auf einer Kreuzung in Friedrichshafen erfasst. Die damals elfjährige Radfahrerin überlebte nur knapp. Mit ihrer Petition “Leben retten: Abbiegeunfälle in Friedrichshafen verhindern!” macht Tanja Geßler auf die Gefahr im toten Winkel aufmerksam. An Kreuzungen kommen in ganz Deutschland jedes Jahr Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende zu Tode, weil große LKW sie beim Abbiegen im toten Winkel nicht sehen können. Bundesweit wurden in über 40 Städten Online-Petitionen auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, zu diesem Thema gestartet. Tanja Geßler übergibt ihre Unterschriftensammlung heute Nachmittag um 15 30 Uhr an Oberbürgermeister Andreas Brand im Rathaus in Friedrichshafen. 

Abbiege-Unfälle in vielen Städten

Die insgesamt knapp 225.000 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner fordern unter anderem, dass LKW für den städtischen Fuhrpark künftig mit Abbiege-Assistenten ausgestattet werden. Abbiege-Assistenten sind technische Warnsysteme, die den Fahrenden anzeigen, wenn sich jemand im toten Winkel befindet, und automatisch bremsen. “Das alles hat unsere Familie, aber auch die Familie des Unfallfahrers sehr geprägt”, sagt Tanja Geßler. “Meine Tochter hatte einen Helm auf, es war grün – und dennoch gab es den Unfall. Das verunsichert natürlich extrem. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass so etwas nicht mehr passiert!”

Einfahrverbot für LKW wie in Österreich?

Auch die Bremer Petentin Janine Schulz ist vor sechs Jahren mit dem Fahrrad von einem abbiegenden LKW überfahren worden. Jetzt kämpft sie für verpflichtende Warnsysteme und hat sogar Verkehrsminister Andreas Scheuer getroffen. Doch da sich auf Bundesebene  nichts tut, sieht Janine Schulz jetzt die Kommunen in der Pflicht. “Anders als in Österreich können Kommunen in Deutschland ja leider kein Einfahrverbot für LKW ohne diesen Abbiege-Assistenten erlassen”, so Janine Schulz.  “Aber die Kommunen haben trotzdem Handlungsspielräume, die noch zu wenig genutzt werden. Sie könnten die Ampeln an Kreuzungen anders schalten oder die Straßen so umbauen, dass es keine toten Winkel mehr gibt.” 

Weitere Informationen:
Die Übergabe von Tanja Geßler am Rathaus Friedrichshafen, Adenauerplatz 1 wird von Unterstützerinnen und Unterstützern mit einem Fahrrad-Klingelkonzert begleitet. Die Corona-Regeln werden eingehalten. 

Die WeAct-Petitionen finden Sie hier:
https://weact.campact.de/efforts/vorbild-sein-und-leben-retten-abbiegeunfalle-verhindern

 

 

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