Ein Bündnis aus über 50 lokalen Initiativen verlangt mehr Geld für Bahn, Bus und Rad statt für klimaschädlichen Ausbau. Im September demonstrierten etwa 4.000 Menschen mit dem Rad auf der A5 – unterstützt von Campact e.V. und der Demokratie-Stiftung Campact. Der Protest wirkte: Hessens Landesregierung trat auf die Bremse, die Pläne ruhen derzeit. Ein erster kleiner Erfolg – und wir bleiben dran, bis das Projekt XXL-Autobahn endgültig gestoppt ist.
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Es ist ein hartnäckiger Mythos: Angeblich sollen mehr Straßen für weniger Stau sorgen. Dabei ist längst das Gegenteil belegt. Sie führen zu mehr Verkehr – weil Autofahren dann für viele Menschen attraktiver wird. Meistens gibt es spätestens fünf Jahre nach dem Spuren-Ausbau wieder so viel Stau wie vorher, zeigt eine Studie. Um das zu vermeiden, braucht es keine 50 Meter breite Riesen-Autobahn, sondern eine echte Verkehrswende mit mehr Bussen und Bahnen, pünktlichen Verbindungen und einem dichten Takt.
Die Auswirkungen des A5-Ausbaus wären fatal: Für die dann zehnspurige Straße müssten nicht nur Häuser, Gärten und Bäume weichen – auch ein Trinkwasserschutzgebiet und ein Vogelreservat sind bedroht. Vor allem aber würde der Ausbau das Klima weiter anheizen, denn mehr Autoverkehr führt zu mehr Abgasen.
Der Ausbau der A5 würde über eine Milliarde Euro kosten – für gerade einmal 29 Kilometer Straße. Und das bei einem sowieso knappen Bundeshaushalt.