5-Minuten-Info
Was ist Glyphosat?
Glyphosat ist ein Totalherbizid. Es tötet jede Pflanze, die vorher nicht entsprechend gentechnisch verändert wurde. In Deutschland wird Glyphosat vor allem eingesetzt, um Felder vor der Aussaat von Wildkräutern zu befreien. In anderen Ländern werden Pflanzen mittels Gentechnik sogar so manipuliert, dass sie niemals gegen Glyphosat resistent werden können. Glyphosat wurde vom US-Konzern Monsanto patentiert und ist zum Beispiel im Pestizid Round-Up enthalten. Im Juni 2018 hat der deutsche Bayer-Konzern Monsanto für 63 Milliarden Euro gekauft.
Warum ist Glyphosat gefährlich?
Glyphosat schadet Mensch und Umwelt. Die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Glyphosat 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Eine besondere Gefahr besteht für die Anwender/innen von Glyphosat: Studien belegen, dass sie vermehrt an Lymphknotenkrebs erkranken. Im August 2018 wurde Monsanto erstmals von einem US-amerikanischen Gericht auf Schadensersatz verurteilt: in Höhe von 289 Millionen US-Dollar.
Auch für die Umwelt hat Glyphosat verheerende Folgen: Im September 2018 fanden Forscher/innen heraus, dass das Mittel für Bienen tödlich sein kann.
Was genau steht im Beschluss des Bundeskabinetts zum Glyphosat-Ausstieg?
Das Bundeskabinett hat im Rahmen eines größeren Agrar-Paketes am 4. September 2019 beschlossen:
- Glyphosat soll in Deutschland bis spätestens 31.12.2023 verboten sein, da endet auch die gültige EU-Zulassung.
- Ab 2020 soll es eine Minderungsstrategie mit Verboten und Teilverboten für den Einsatz bei der Stoppel-, Vorsaat- und Vorerntebehandlung, auf Grünland, im Wald, in Weihnachtsbaumkulturen, auf Gleisanlagen, in privaten Gärten und auf öffentlichen Parkflächen geben. Das soll den Glyphosateinsatz um 75% senken.
- Bei der Anwendung von Ackergiften soll ein Mindestabstand zu Gewässern von 10 Metern gelten, wenn die Abstandsfläche dauerhaft begrünt ist, dann nur 5 Meter.
- Ab 2021 soll die Anwendung von Herbiziden und biodiversitätsschädigenden Insektiziden in Schutzgebieten verboten werden. Zu diesen Gebieten gehören z.B. Naturschutzgebiete und manche Vogelschutzgebiete. Landwirtschaftsministerin Klöckner hat jedoch schon Ausnahmen angekündigt.
Warum ist der Ausstieg noch nicht geschafft?
Die vom Bundeskabinett beschlossenen Regelungen sind noch nicht Gesetz, also auch noch nicht gültig. Deshalb müssen wir mit unserem Appell dran bleiben. Gerade angesichts Proteste mancher Bauern droht bei der Ausgestaltung der Gesetze eine Aufweichung. Unterzeichnen Sie deshalb jetzt unseren Appell für den Glyphosat-Ausstieg!
Welche Alternativen gibt es zu Glyphosat?
Eine Studie des Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI), das dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstellt ist, zeigt: Mechanische Methoden – wie Pflügen oder der Einsatz von Grubbern – haben die gleiche Wirkung wie Glyphosat. Die Autor/innen des Glyphosat-Reports des Pestizid-Aktions-Netzwerks PAN International betonen zudem, dass Wildkräuter auf dem Acker die Produktivität nicht grundsätzlich verringern. Im Gegenteil: Wildkräuter können eine wichtige Rolle dabei spielen, Schädlinge zu bekämpfen, die Qualität der Böden zu verbessern und die Ernteerträge zu erhöhen.
Weitere Informationen
"Kabinett beschließt umstrittenes Agrarumweltpaket, agrarheute.de, 4. September 2019
„Die Konventionelle“, Deutschlandfunk, 14. März 2018
„Glyphosatverbrauch ist stark gestiegen“, taz, 19. September 2018
„Glyphosat kann für Bienen tödlich sein“, SWR Wissen, 25. September 2018
„US-Gericht: Glyphosat ist krebserregend“, Tagesspiegel, 23. Oktober 2018
“Faktencheck: Wie gefährlich ist Glyphosat?”, SWR Wissen, 16. November 2018
Meilensteine der Glyphosat-Kampagne
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29.10. 2019
Glyphosat-Aus für 2023, noch wirkungslos
Glyphosat soll zum Ende 2023 von unseren Äckern verschwinden. So hat es das Bundeskabinett schon vor einer Weile beschlossen. Passiert ist bisher nichts. Das „Aus“ für Glyphosat muss jetzt Gesetz werden.
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10.04. 2019
Campact klagt auf Einsicht in geheime Glyphosat-Studien
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit weigert sich, Campact die Zulassungsanträge für glyphosathaltige Pestizide zur Verfügung zu stellen. Campact sagt: Schluss mit der Geheimniskrämerei – und klagt auf Herausgabe der Unterlagen.
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12.04. 2018
Glyphosat: Diese Skandale muss das EU-Parlament jetzt aufklären
Bei der Glyphosat-Zulassung Ende 2017 wurde getrickst und getäuscht. Jetzt will das EU-Parlament die Skandale mit einem Sonderausschuss untersuchen. Aufzuklären gibt es eine Menge. In einem offenen Brief fordert Campact gemeinsam mit 23 Partnerorganisationen den Glyphosat-Ausschuss auf, die Fehler bei der Zulassung aufzuarbeiten.
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17.03. 2018
Gefährliche Pestizid-Cocktails – Jetzt muss die Bundesregierung Roundup und Co. verbieten
Die EU hat Glyphosat europaweit für fünf Jahre zugelassen hat. Doch jetzt laufen in Deutschland die Zulassungen für Produkte wie Roundup und Co. aus. Warum diese Pestizidcocktails eine Gefahr für unsere Gesundheit darstellen – und selbst die EU davor warnt…
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31.01. 2018
Glyphosat: Die Entscheidung fällt 2018
Union und SPD verhandeln über einen Zeitplan für den Glyphosat-Ausstieg. Dabei ist klar: Die wichtigsten Entscheidungen stehen schon 2018 an. Die SPD kann das Glyphosat-Verbot nur dieses Jahr durchsetzen – oder vielleicht nie wieder.
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05.12. 2017
Deutschland kann noch Schluss machen
Seinen Glyphosat-Alleingang könnte Christian Schmidt schon bald bereuen: Die Zulassung des Ackergifts in Deutschland steht auf der Kippe – auch dank unseres Protests. Schon im Januar legen wir nach: Auf den Straßen Berlins fordern wir ein nationales Glyphosat-Verbot.
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28.11. 2017
Der Monsanto-Minister muss gehen
Agrarminister Schmidt im Alleingang: Der CSU-Mann ermöglicht fünf weitere Jahre Glyphosat – indem er Deutschland in Brüssel heimlich mit Ja stimmen lässt. Forder jetzt Angela Merkel auf: Sie muss den Monsanto-Minister sofort entlassen!
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23.10. 2017
Kein Jamaika mit Glyphosat
Weitere zehn Jahre Glyphosat auf unseren Feldern? Darüber entscheidet die EU bereits am Mittwoch. Es sieht so aus, als wolle die Kanzlerin das Ackergift nicht verbieten. Doch mit den Jamaika-Verhandlungen haben die Grünen ein Ass im Ärmel – jetzt müssen wir sie dazu bringen, es auch zu ziehen. Damit Merkel Nein sagt zu Glyphosat. Bitte unterzeichne jetzt unseren Eil-Appell.
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05.07. 2017
Glyphosat-Rekord: Wie 1,3 Million Unterschriften die EU unter Zugzwang setzen
Über eine Million Europäer/innen haben für ein Glyphosat-Verbot unterzeichnet – und nebenbei einen Rekord aufgestellt: Noch nie hat eine Europäische Bürgerinitiative (EBI) innerhalb von vier Monaten die Million geknackt! Jetzt muss die EU sich unseren Forderungen stellen.
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15.05. 2017
In nur 24 Stunden: Aktionstag bringt 100.000 Unterschriften gegen Glyphosat
Unser Aktionstag war ein voller Erfolg: In ganz Europa haben Aktive mehr als 100.000 Unterschriften für die Europäische Bürgerinitiative gegen Glyphosat gesammelt. Unser Ziel: Bis Juni die Million knacken – damit das Ackergift endlich verboten wird.
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08.02. 2017
Millionen Menschen in Europa gegen Glyphosat – und Monsantos Lobby-Macht
Dieses Jahr will die EU-Kommission endgültig über das wahrscheinlich krebserregende Pestizid Glyphosat entscheiden. Die Agrar-Lobby will das Gift unbedingt: Studien werden indirekt bezahlt, unbequeme Wissenschaftler öffentlich verleumdet. Doch Europas Bürger/innen wehren sich – und starten eine Europäische Bürgerinitiative (EBI) für ein Glyphosat-Verbot. Zum Auftakt demonstrieren Aktive in Berlin.
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21.01. 2017
Monsanto & Co. – Wir haben euch echt satt!
18.000 Menschen – mit guter Laune, bunten Kostümen, kreativen Plakaten, ideenreichen Slogans und enorm viel Bürgerpower: Die „Wir haben es satt“-Demonstration in Berlin ist mittlerweile eine Institution. So stellten am vergangenen Samstag wieder viele tausende Bürger/innen unter Beweis: Die Bewegung für eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft steht auch im Wahljahr 2017! Schau dir dieses Video von unserem beeindruckenden und fröhlichen Protest an:
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29.06. 2016
Gnadenfrist: Glyphosat wird 18 Monate weiter auf unsere Äcker gesprüht
Gestern hat die EU-Kommission das Ackergift Glyphosat im Alleingang für 18 Monate zugelassen. Das ist ein Rückschlag, aber keine Niederlage für unsere Glyphosat-Kampagne. Warum wir gute Chancen haben Ende 2017 ein Glyphosat-Verbot durchzusetzen.
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24.06. 2016
Glyphosat: Kein Alleingang der EU-Kommission
Heute hat ein Vermittlungsausschuss der EU erneut über Glyphosat abgestimmt – und wieder die nötige Mehrheit verfehlt. Eigentlich ein großer Erfolg für uns – doch jetzt könnte die EU-Kommission im Alleingang die Zulassung verlängern. Bei unserem Protest bei der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin gab diese leider ein ziemlich bürgerfernes Bild ab.
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19.05. 2016
Warum Monsanto diesen Tag hasst
Was für ein fantastischer Etappensieg! Schon zum 2. Mal verfehlte die EU-Kommission heute eine Mehrheit für die Wiederzulassung von Glyphosat. Dieser große Erfolg zeigt, was Bürgerprotest bewirken kann. Noch vor einem halben Jahr sah es so, als würde die EU das Monsanto-Gift ohne viel Widerstand wiederzulassen. Doch Frankreich und Italien stimmten bei einer Probeabstimmung mit Nein. Deutschland enthielt sich gemeinsam mit 6 weiteren Ländern – und wurde somit zum Zünglein an der Waage.
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12.05. 2016
Glyphosat-Minister verweigert Annahme von Studien
Bei einer Glyphosat-Aktion am Berliner Westhafen wollte ich zusammen mit über 30 Campact-Aktiven Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) zur Rede stellen. Doch es kam alles anders als gedacht. Lest selbst, was an der Hintertür passiert ist.
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04.05. 2016
Glyphosat: Alles hängt an Umweltministerin Hendricks
Schon in zwei Wochen entscheidet die EU über Glyphosat – und Umweltministerin Barbara Hendricks kann die Zulassung noch stoppen. Deshalb haben wir heute mehr als 381.000 Unterschriften für ein Glyphosat-Verbot an ihren Staatssekretär Jochen Flasbarth übergeben.
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12.04. 2016
Mehrheit in 5 europäischen Ländern will Glyphosat-Verbot
Wenn das EU-Parlament am Mittwoch über Glyphosat abstimmt, sollten die Abgeordneten diese Umfrage beachten: 64 Prozent der Bürger/innen aus Deutschland, Frankreich, Groß-Britannien, Spanien und Italien sprechen sich für ein Glyphosat-Verbot aus.
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25.11. 2015
Überwältigende Mehrheit lehnt Glyphosat ab
Uns war klar, dass viele Menschen Totalherbizide wie Glyphosat ablehnen. Doch ein solch eindeutiges Ergebnis hat uns trotzdem überrascht: 73 Prozent der deutschen Bevölkerung unterstützt unsere Forderung, das Pestizid Glyphosat zu verbieten. Warum diese Umfrage genau zur richtigen Zeit kommt und welche Chance sie unterstützt, erfährst Du hier.
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29.09. 2015
Im weißen Arztkittel gegen Glyphosat
Am Montag protestierten 15 Ärztinnen und Ärzte im Berliner Regierungsviertel für ein Glyphosat-Verbot. Genau zum richtigen Zeitpunkt: der Agrarausschuss des deutschen Bundestags führte eine hochrangig besetzte öffentliche Anhörung zu den Gesundheitsgefahren des Monsanto-Pestizids durch.
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09.09. 2015
Hast Du Glyphosat im Körper? Mach den Test!
Wie groß ist deine Belastung mit Glyphosat – dem Pestizid, das die Weltgesundheitsorganisation als „wahrscheinlich krebserregend“ einstuft?
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08.05. 2015
Unser Protest wirkt innerhalb von nur 24 Stunden
Manchmal zeigen Bürgerproteste sehr schnell Wirkung: Gestern noch haben wir mit 80 Campact-Aktiven bei der Konferenz der Verbraucherschutzminister für ein Glyphosat-Verbot protestiert. Heute schon haben die Minister mit nur einer Enthaltung für ein Teilverbot gestimmt.
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