Glyphosat: Darum brauchen wir ein Verbot

Was ist Glyphosat?

Glyphosat ist ein Unkrautvernichtungsmittel, ein sogenanntes Totalherbizid. Es tötet jede Pflanze – außer Nutzpflanzen, die gentechnisch so verändert wurden, dass sie Glyphosat widerstehen. Glyphosat wurde vom US-Konzern Monsanto patentiert und ist zum Beispiel im viel verkauften Unkrautvernichter Roundup enthalten. Im Juni 2018 hat der deutsche Bayer-Konzern Monsanto für 63 Milliarden Euro gekauft.

In der konventionellen Landwirtschaft wird Glyphosat eingesetzt, um Äcker vor der Aussaat unkrautfrei zu spritzen. Glyphosat wird außerdem im Obstanbau, in Hausgärten und auf industriell genutzten Flächen wie Bahngleisen verwendet. In Deutschland ist Glyphosat das am meisten verkaufte Herbizid.

Warum ist Glyphosat gefährlich?

Die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Glyphosat 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft.

Eine besondere Gefahr besteht für die Anwender*innen von Glyphosat. Studien belegen, dass sie vermehrt an Lymphdrüsenkrebs erkranken. Im August 2018 wurde Monsanto erstmals von einem US-amerikanischen Gericht auf Schadensersatz verurteilt. Seitdem hat Bayer zwei weitere Prozesse verloren, tausende weitere Verfahren stehen noch aus.

Auch für die Umwelt hat Glyphosat verheerende Folgen. Im September 2018 fanden Forscher*innen heraus, dass das Mittel die Abwehrkräfte von Bienen schwächt – und sie deshalb leichter an Infektionskrankheiten sterben. Damit könnte Glyphosat eine direkte Ursache für das weltweite Bienensterben sein.

Biene auf gelber Blüte

Durch die häufige Anwendung ist Glyphosat in der Umwelt bereits weit verbreitet. 2015/16 ließen 2.000 Bürger*innen ihren Urin auf Glyphosat untersuchen. In 99,6% der Proben wurde Glyphosat gefunden. In einem Großteil der Proben war die Belastung fünf- bis zweiundvierzigfach höher als der Höchstwert für Pestizid-Rückstände in Trinkwasser.

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