Was die Bundesländer, die weitgehend für die Bekämpfung von Hate Speech zuständig sind, tatsächlich dagegen tun – und was nicht – zeigt die erste bundesweite Vergleichsstudie, die die Demokratie-Stiftung Campact gemeinsam mit der Amadeu Antonio Stiftung vorlegt hat. Hier gibt es das gesamte Bundesländer-Ranking.

Download Bundesländer-Ranking

Die Analyse zeigt: In allen Ländern bleibt viel zu tun. Überall in Deutschland entstehen zwar neue Strukturen, Programme und Regelungen zur Bekämpfung von Hate Speech – das zeigt die Studie. Aber kein Land hat in unserer Untersuchung in allen Bereichen die Topposition erreicht.

Insgesamt scheinen die Länder Hate Speech und die davon ausgehenden Gefahren immer noch zu unterschätzen, denn ein großer Teil der Vergehen wird von den Behörden gar nicht erfasst. In den meisten Ländern fehlen noch immer dauerhafte Ermittlungsgruppen, spezialisierte Staatsanwaltschaften und Sonderdezernate zur Ermittlung von Hass im Netz. Auch fehlt es vielfach an Möglichkeiten, Online-Bedrohungen auch online unkompliziert und anonym zu melden oder zur Anzeige zu bringen. Solange die Hürden in diesem Bereich so hoch bleiben, bleibt das Phänomen zu einem großen Teil im Dunkeln.

Die Bundesländer dürfen Betroffene nicht allein lassen: Sie müssen sicherstellen, dass die entsprechenden Beratungsstellen dem wachsenden Bedarf gerecht werden können. Doch nur drei Länder fördern die professionelle Begleitung der Opfer von Online-Hassrede zusätzlich.

Angriffe im Netz enden nicht an der Landesgrenze. Deswegen bedarf es der Kooperation und verbindlicher Standards, um ein bundeseinheitliches Vorgehen gegen Angriffe, Diskriminierung und verbale Gewalt zu gewährleisten.

Trotz des rasanten Wandels der Informationstechnologie und der Kommunikationsformen hängt die Bekämpfung von Hass im Netz weniger an den technischen Möglichkeiten oder gar neuen Gesetzen und Befugnissen für Ermittlungsbehörden. Vielmehr ist es der politische Wille, verfügbare technische Mittel einzusetzen und bestehende Gesetze zum Schutz vor Hass, Diskriminierung und verbaler Gewalt auch online durchzusetzen und Opfer zu stärken, der den entscheidenden Unterschied macht.

Campact Campacts Einsatz gegen Rechtsextremismus Ob im Parlament, auf der Straße oder im Internet: Rechtsextremismus ist gefährlich. Campact setzt sich entschlossen dagegen ein. Lies hier alles zu unserem Engagement gegen Hate Speech, Rassismus und Nationalismus. Mehr erfahren

Rechtsextremismus: Mehr im Campact-Blog

Blog 30.10.2025 Campact-Team NoAfD-Fonds: Wie wir Deutschlands ersten AfD-Ministerpräsidenten verhindern   Posterboy mit Plänen für eine „Remigration“: Ulrich Siegmund könnte Deutschlands erster AfD-Ministerpräsident werden. Die Umfragen sind alarmierend – doch noch ist nichts entschieden. Mit dem NoAfD-Fonds kontert Campact jeden Euro, den die Rechtsextremen für ihren Wahlkampf einsetzen. Mehr im Blog lesen Blog 29.10.2025 Matthias Meisner Keinen Fußbreit der Neuen Rechten In Halle (Saale) plant die neurechte Buchhändlerin Susanne Dagen die Messe „Seitenwechsel“ – die Gästeliste liest sich wie ein Wer-ist-wer der Szene. Als Kontrastprogramm gibt es das kreative und vielfältige Wir-Festival. Mehr im Blog lesen Blog 21.10.2025 Campact-Team Was ist eigentlich die Antifa? Trump stuft sie als Terroristen ein, die AfD fordert ihr Verbot. Doch wer oder was ist „die Antifa“ überhaupt? Wie sie entstanden ist, wie sie agiert – und warum Demokratie aktiven Antifaschismus braucht. Mehr im Blog lesen