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5-Minuten-Info

Unsere Abhängigkeit ist massiv: 2021 kamen 80,3 Prozent unseres gesamten Energieverbrauchs aus fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Gas. Beim Strom war der Anteil der fossilen Energien noch am geringsten: “Nur” 58,9 Prozent des Stroms kamen aus Kohle, Gas und Atom. Im Verkehr ist der Anteil der fossilen Energien am höchsten: Ganze 93,2 Prozent kamen im vergangenen Jahr aus ölbasiertem Diesel und Benzin. Auch für die Wärme sieht es nicht gut aus: 83,5 Prozent der Energie für unsere Heizungen kam aus Öl und Gas. Diese Abhängigkeit ist das Ergebnis von fossiler Politik: Vor allem CDU/CSU haben erneuerbare Energien 16 Jahre lang aktiv verhindert: Mit übermäßiger Bürokratie für den Erneuerbaren-Ausbau, verschleppter Verkehrswende und kaum Unterstützung für Gebäudesanierungen haben sie die Energiewende ausgebremst.

Wenn wir Kohle, Gas und Öl importieren, landet unser Geld häufig bei Demokratiefeinden: Sei es beim Kriegstreiber Putin oder dem Emir von Katar. Dessen Land ist insbesondere im Vorfeld der anstehenden Fußball-WM 2022 durch diverse Menschenrechtsverletzungen aufgefallen. Allein Richtung Kreml zahlte Deutschland im Januar 2,6 Milliarden Euro. Die Abhängigkeit macht unsere Energieversorgung angreifbar: Der russische Krieg gegen die Ukraine treibt die Gas- und Ölpreise in die Höhe. Über all dem steht die unveränderliche Klimazerstörung durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern.

Fürs Klima, den Frieden und unsere Unabhängigkeit sind erneuerbare Energien alternativlos. Denn im Gegensatz zu Öl, Gas und Kohle gehören Sonne und Wind niemandem. Um ganz ohne fossile Energien zurechtzukommen, müssen wir drei Bereiche auf 100 Prozent Erneuerbare umstellen: Strom, Heizen und unseren Verkehr. Außerdem müssen wir Energie deutlich effizienter nutzen und so insgesamt unseren Energieverbrauch reduzieren.

Die Bundesregierung muss jetzt die Rahmenbedingungen schaffen, damit wir uns aus der fossilen Abhängigkeit lösen können. Weil vorherige Regierungen hier wertvolle Zeit verloren haben braucht es jetzt das größte Investitions- und Maßnahmenpaket für Erneuerbare, das es je gegeben hat. Für Energiefreiheit müssen wir drei Felder grundlegend umbauen: 

  • Wärme

Unsere Wärmeversorgung kann nur nachhaltig werden, wenn wir Gas- und Ölheizungen ersetzen. Dafür muss die Regierung sofort neue Heizungen verbieten, die mit Fossilen betrieben werden – und massiv den Einbau von Wärmepumpen vorantreiben. Um Heizenergie zu sparen, helfen höhere Effizienzstandards für nachhaltiges Bauen und eine Dämmoffensive. Dafür brauchen wir viele Hände: Eine Ausbildungsoffensive schult die nötigen Fachkräfte. 

  • Strom

Alles was aus der Steckdose kommt, muss erneuerbar sein. Damit wir genügend Strom dafür haben, müssen deutlich mehr Solarmodule auf die Dächer und viel mehr Windparks gebaut werden. Die Industrie braucht eigene Lösungen: Damit auch Stahl- oder Chemiewerke ohne fossile Energie auskommen, müssen sie auf klimaneutrale Prozesse umsteigen, zum Beispiel mit grünem Wasserstoff. Gesetzlich festgelegte Energiesparziele sorgen außerdem dafür, dass wir Strom effizienter nutzen und weniger Energie verbrauchen.

  • Verkehr

Auch Benzin und Diesel müssen wir ablösen. Mit einfachen Maßnahmen wie einem Tempolimit kann die Regierung kurzfristig den Kraftstoffverbrauch – und damit den Ölbedarf – senken. Zugleich muss sie entschlossen den Ausstieg aus Verbrennungsmotoren einleiten. Dafür muss sie nachhaltige Mobilität stärken: Wir brauchen sichere Radwege und mehr Bus- und Bahnstrecken, die für alle bezahlbar sind. 

Die Ampel-Regierung hat am 7. Juli 2022 das Osterpaket mit Gesetzen zum Windkraftausbau und der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) beschlossen. Das geplante Sommerpaket mit Gesetzen zu Energieeffizienz und Gebäudewärme lässt allerdings noch auf sich warten: Viele Maßnahmen befinden sich noch in der Abstimmung. Sobald Einigkeit besteht, sollen die einzelnen Maßnahmen dann in den nächsten Monaten vorgelegt werden – also nach der Sommerpause. Ähnlich steht es um das umfassende Klimaschutz-Sofortprogramm, das die Ampel im Koalitionsvertrag versprochen hat: Auch das ist auf nach dem Sommer verschoben.

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