Corona: Praxenschließungen dauerhaft?

Würzburgerin startet Petition für Ergo- und Physiotherapeuten und Logopäden

Berlin/Verden, 13. April 2020. Während Ärztinnen und Ärzte, Psychologinnen und Psychologen in der Corona-Krise eine Ausfallentschädigung erhalten können, geht eine andere medizinische Berufsgruppe leer aus. Die Heilmittelerbringer, zu denen beispielsweise die Fachkräfte der Ergo- und Physiotherapie sowie der Logopädie gehören, sind akut von Insolvenz bedroht. Daher hat Ulrike Birner, Ergotherapeutin aus Würzburg auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, einen Online-Appell zur Absicherung dieser Berufsgruppe gestartet. Er hat bereits über 13.000 Unterstützerinnen und Unterstützer gefunden.

Dramatische Behandlungsausfälle

“Wer die flächendeckende Versorgung erhalten will, der muss den vielen kleinen Praxen jetzt finanziell unter die Arme greifen”, sagt die Würzburgerin. “Was wird sonst zum Beispiel aus der Förderung der Motorik etwa bei Kindern durch Ergotherapie, aus logopädischer Unterstützung für Schlaganfall-Patienten, die das Sprechen wieder lernen müssen oder aus den Anwendungen nach Krebs-Operationen in der Physiotherapie?”

Nach Angaben des Spitzenverbands der Heilmittelverbände (SHV) sind die sogenannten Heilmittelerbringer systemrelevant. Das heißt, sie gehören ausdrücklich zum Kern der Gesundheitsversorgung wie Krankenhäuser, Ärzte und Apotheker auch. Sie dürfen – und müssen – weiterhin Patienten behandeln. Doch durch die Corona-Krise kommt es zu dramatischen Behandlungsausfällen. “Viele der Patientinnen und Patienten haben Angst. Wenn sie zu den Hochrisikogruppen gehören, müssen sie natürlich zum eigenen Schutz zuhause bleiben”, so Ulrike Birner. “Viele andere leiden aber auch durch den Wegfall der Behandlungen”. Pflegeheime und Behinderteneinrichtungen sind für die ambulante Versorgung geschlossen. Sie bittet daher Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine Lösung in der Not zu finden. Für Zahnärzte und Therapeuten hat der Bundesminister am Samstag einen Schutzschirm angekündigt.

Niedrige Einkommen

Die bisher gewährten einmaligen Soforthilfen zögern das Ende vieler Praxen nur um einige Wochen hinaus, das Kurzarbeitergeld für die Beschäftigten ist knapp bemessen. Kredite sind dabei keine Lösung, da die Heilmittelerbringer mit Einkommen zwischen 1.200 Euro bis 2.500 Euro zur Berufsgruppe mit niedrigen Einkommen gehören und keine Möglichkeit hätten, diese zurückzuzahlen.

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