Politische Masken als Soli-Aktion für Flüchtlinge

Verden, 29. April 2020. Seit gestern können die 2,3 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten des Campact-Newsletters Nasen-Mund-Masken mit dem Schriftzug “Schutz – auch für Geflüchtete” bestellen. Damit präsentiert die Bürgerbewegung in Corona-Zeiten eine der ersten Masken mit doppelter politischer Botschaft. Zum einen können diejenigen, die die Masken tragen, für andere das Ansteckungsrisiko senken, zum anderen erklären sie ihre Solidarität mit den Geflüchteten in Europa. Diese werden nach Ansicht von Campact als Menschen zweiter Klasse behandelt.

Unhaltbare Zustände in griechischen Lagern

“Die Bundesregierung schwört uns alle in der Corona-Krise auf Solidarität ein – aber in den Flüchtlingscamps an Europas Grenzen überlässt sie Zehntausende Menschen ihrem Schicksal. Das passt nicht zusammen”, sagt Jutta Sundermann von Campact. Sie bezieht sich damit auf die Situation der rund 40.000 Flüchtlinge, die in den Lagern auf den griechischen Inseln einem sehr hohen Ansteckungsrisiko mit dem Corona-Virus ausgesetzt sind. Dort kann niemand Abstandsregeln oder hygienische Standards einhalten. Dort hilft nur die Evakuierung. Doch die EU-Staaten sperren sich. Mehr als 47 Kinder hat auch die deutsche Regierung bislang nicht aufgenommen.

“Das Recht auf Abstand muss für alle gelten. Das Virus macht keinen Unterschied”, sagt Jutta Sundermann. “Mit unseren Masken kann man sich die Solidarität symbolisch ins Gesicht schreiben”. Campact lässt 75.000 Masken in einer Firma für Stofftaschen nähen und bedrucken, eine Behindertenwerkstatt hilft beim Versand. Es handelt sich um einfache Mikrofaser-Masken, die ab Mitte Mai an die Bestellerinnen und Besteller versandt werden. 

In Mehrbettzimmern kaum Infektionsschutz

Die Masken machen auch auf Probleme in Deutschland aufmerksam und zwar auf den Infektionsschutz für die Menschen, die auf ihrer Flucht inzwischen im Land angekommen sind. Oft sind sie in den Sammelunterkünften immer noch in Mehrbettzimmern untergebracht und die Bearbeitung ihrer Asylanträge verlangsamt sich in Folge der Pandemie weiter. Auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, gibt es zahlreiche regionale Appelle, diese Menschen in Wohnungen und Einzelzimmer zu verlegen. Die Initiativen aus Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern oder Bremen verlangen, dem Beispiel Magdeburgs zu folgen. In Magdeburg wurde die Erstaufnahmeeinrichtung bereits Ende März geräumt und die 230 Menschen dort auf Kommunen in Sachsen-Anhalt verteilt.

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