Kidical Mass: Große Kinder-Fahrraddemo in mehr als 200 Orten // 40.000 Teilnehmende fordern kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht

Berlin/Hamburg/Köln/Verden, 15. Mai 2022. Vergnügt sausten Kinder auf Fahrrädern, Laufrädern und Rollern durch Städte und Orte: Ihnen gehörten am 14. und 15. Mai 2022 die Straßen im ganzen Land. Die Kurzen, ihre Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel: 40.000 Menschen demonstrierten bei der Kidical Mass in mehr als 200 Orten in Deutschland und 14 weiteren Ländern ihre Vorstellung von Mobilität. Organisiert wurden die Demonstrationen von einem Aktionsbündnis aus 250 Initiativen und Organisationen.

Den Grund für ihre Teilnahme an der Kidical Mass formuliert die achtjährige Pina aus Köln so: „Ich wünsche mir einfach, dass die Schulwege sicherer werden.“ Und Alia aus Köln (8 Jahre) sagt es ganz direkt: „Alle sollen ernst nehmen, was wir hier machen!“

Vorrang für Kinder
Die Kidical Mass Organisatorin Simone Kraus betont: „Kinder sind nicht nur niedlich. Sie brauchen Rechte, die sie im Straßenverkehr schützen. Deshalb fordern wir, dass das Straßenverkehrsrecht komplett umgekrempelt wird.“ Allen voran müsse der Schutz der Kinder in den Fokus gerückt werden. Alle Kinder und Jugendlichen sollen sich sicher und selbstständig mit dem Fahrrad und zu Fuß bewegen können. Egal ob auf dem Weg zur Schule, zum Hobby oder zu Freunden und Freundinnen.

„Eine wirkliche Verkehrswende muss bereits bei den Kindern starten. Mit der Kidical Mass setzen wir uns genau hierfür ein und fordern von Bundesverkehrsminister Volker Wissing, den Rahmen für kinder und-fahrradfreundliche Verkehrsmaßnahmen zu schaffen“, erklärt Annika Liebert, Campaignerin bei WeAct (Petitionsplattform von Campact).

Über 74.000 Unterzeichnende unterstützen die Forderungen des Kidical Mass Aktionsbündnisses nach einem kinderfreundlichen Straßenverkehrsrecht in einer Petition.

Forderungen des Kidical Mass-Aktionsbündnisses
Das neue Straßenverkehrsrecht muss

  • die Schutzbedürftigkeit von Kindern in den Mittelpunkt stellen und Vision Zero – null Verkehrstote und Schwerverletzte – zum Ziel haben und
  • die selbständige und sichere Mobilität der Kinder ermöglichen – auf dem Weg zur Schule, zu Freund:innen, zum Sportverein oder Spielplatz.

Städte und Gemeinden müssen die Freiheit erhalten, kinder- und fahrradfreundliche Maßnahmen nicht nur an einzelnen Gefahrenstellen umzusetzen, sondern im gesamten Stadtgebiet.

Das umfasst zum Beispiel:

  • geschützte oder baulich getrennte, breite Radwege an Hauptverkehrsstraßen und Landstraßen sowie geschützte Kreuzungen (nach niederländischem Vorbild)
  • Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen innerorts
  • Schulstraßen und Zonen ohne Autoverkehr (temporäre Kfz-Durchfahrtverbote)
  • Fahrradstraßen und Fahrradzonen als flächendeckendes Netz und Grundlage für ein sicheres Schulwegenetz
  • Straßen ohne Durchgangsverkehr in Wohngebieten (Bsp. Kiezblocks Berlin, Superblocks Barcelona)

Startschuss noch in diesem Jahr
Die Kidical Mass fordert Bundesverkehrsminister Volker Wissing dazu auf, umgehend die Reform des Straßenverkehrsrechts auf den Weg zu bringen. Parallel zur Überarbeitung des Straßenverkehrsgesetzes muss er frühzeitig das Gespräch mit den Ländern aufnehmen, um 2023 die Umsetzung der neuen Gesetzesziele sicherzustellen.

Nach den Sommerferien wird das Kidical Mass Aktionsbündnis ihn daran erinnern.
Am 24. & 25. September 2022 wird es das zweite Aktionswochenende in noch mehr Orten geben.

Hashtags: #KidicalMass #UnsGehörtDieStraße #StreetsForKids
Alle Aktionsorte und Infos hier: https://kinderaufsrad.org/

Kidical Mass Aktionsbündnis: getragen von über 250 Organisationen
Die Kidical Mass ist eine weltweite Bewegung. Seit 2017 gibt es sie auch in Deutschland. Bei bunten Fahrraddemos erobern Radfahrende von 0 bis 99 Jahren die Straße. Die Kidical Mass setzt sich für kinder- und fahrradfreundliche Städte und Gemeinden ein.

Herzstück des Aktionsbündnisses sind über 250 lokale Organisationen und Initiativen. Ein einzigartiges Netzwerk – dezentral, selbstorganisiert und gemeinsam stark. Unterstützt wird es von den überregionalen Partner:innen: ADFC, Campact, Changing Cities, Clean Cities Campaign, Deutsches Kinderhilfswerk, Greenpeace, Pro Velo Schweiz und VCD.

Eingeläutet wurden die Aktionstage im Mai 2022 bereits am 6. Mai mit dem ersten europäischen Aktionstag #StreetsForKids koordiniert durch Clean Cities Campaign. Insgesamt gab es damit im Mai 400 Aktionen für kinderfreundliche Mobilität.

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