Brennende Regenbogenflaggen, Hitlergrüße – die Bilder von Christopher Street Days in Bautzen, Wismar und Leipzig haben im letzten Jahr viele Menschen geschockt. Auch in diesem Jahr sind solche Störungen von Rechtsextremen zu befürchten. Aus diesem Anlass starten die Kampagnen-Organisation Campact und die Amadeu Antonio Stiftung den Regenbogenschutzfonds in Höhe von 100.000 Euro. Bewerben können sich CSD-Organisaor*innen insbesondere aus kleinen und mittelgroßen Städten, die Störungen von rechten Gruppen erwarten. Genutzt werden kann das Geld unter anderem für eine Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen sowie die Organisation der Veranstaltung (Bühne, Technik, etc.).

Felix Kolb, Geschäftsführender Vorstand von Campact e.V.:
“Die Angriffe auf CSDs gehen uns alle an, egal ob queer oder hetero – sie zielen nicht nur auf die individuelle Selbstbestimmung, sondern auch auf unsere demokratischen Werte und unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt. Heute sind es queere Menschen, morgen trifft es Menschen mit Behinderungen, Wohnungslose oder politisch Andersdenkende – einfach alle, die den Rechtsextremen nicht passen. Wir müssen zusammenstehen für Vielfalt, Meinungsfreiheit, Demokratie.”

Im vergangenen Jahr hat die Amadeu Antonio Stiftung 55 Fälle dokumentiert, in denen Rechtsextreme gezielt CSD-Demos bedroht oder angegriffen haben. Gerade in kleineren und mittelgroßen Städte mobilisieren rechte Gruppen, um die Teilnehmer*innen einzuschüchtern. Ein großes Problem, vor dem die Organisator*innen stehen. Hinzu kommen steigende Finanzsorgen: Die Ausgaben steigen, gleichzeitig springen Sponsoren ab – eine Folge der vergifteten gesellschaftlichen Debatte. Dazu kommen die Kosten für die Sicherheit, die auch aufgrund der zunehmenden Mobilisierung von Rechts steigen.

Timo Reinfrank, Geschäftsführender Vorstand Amadeu Antonio Stiftung:
„Wer heute einen CSD organisiert, riskiert Anfeindungen, Drohungen und tätliche Angriffe – und das mitten in Deutschland. Das wollen wir nicht zulassen. Der Regenbogenschutzfonds ist unsere Antwort auf diesen Hass: eine konkrete Unterstützung in Sicherheit für alle, die trotz rechtsextremer Einschüchterungen queeres Leben sichtbar machen. Es geht auch darum den öffentlichen Raum nicht den Feinden der Demokratie zu überlassen.“

Weiterführende Informationen:

Eine Dokumentation der Angriffe von Rechts auf CSDs im Jahr 2024 finden Sie hier:
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/csds-schuetzen/

Weitere Informationen zur Ausschreibung und Bewerbung finden Sie hier: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/regenbogenschutzfonds-138645/

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