Wie kann mit der GAP die Agrarwende angestoßen werden?
Das von der EU im Herbst 2020 vorgelegte Konzept für die GAP schafft es nicht, einen ausreichenden Beitrag zu den europäischen Klimaschutzzielen zu leisten. Die im sogenannten „Green Deal” und der auf die Landwirtschaft konzentrierten Artenschutz-Strategie („Farm to Fork“) genannten Ziele – wie 50 Prozent weniger Pestizideinsatz oder 20 Prozent weniger Düngereinsatz – kann diese GAP nicht erfüllen. Die EU sieht vor, dass jedes Land einen eigenen Plan für die Umsetzung der GAP vorlegt. Dabei gibt es ordentlich Freiraum, Deutschland könnte also mehr für Artenvielfalt und Klima tun, als die EU vorgibt. Jetzt arbeitet die Bund-Länder-Konferenz der Agrarminister*innen an der Ausgestaltung. Mit dabei sind viele grüne Agrarminister*innen aus den Bundesländern – ihnen sind Artenschutz und Klima wichtig.
Angesichts der akuten Klimakrise und des Artensterbens könnte in Deutschland nun endlich eine mutige Agrarpolitik zum Zuge kommen – viel zu lange profitierte vor allem die Agrarindustrie von den Fördergeldern. Gelingt es, die EU-Fördermilliarden gerecht zu verteilen, kann das der Anstoß für die Agrarwende sein.